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Wo Sand ist, gibt es kein Leben. Dies könnte man beim ersten Betrachten der großen Wüsten Afrikas und anderswo auf der Erde denken. Im Frühjahr 2015 durf-te ich als einer der wenigen Zeugen einen tagelang anhaltenden Regenfall über der Wüste Namibias miterleben. Innerhalb zweier Wochen sprießte das Gras an Orten, an denen man es nie zuvor erwartet hätte und ganze Herden von Springböcken und Oryxantilopen fanden wie durch ein Wunder den Weg zwischen den Dünen des Namib-Naukluft-Nationalparks, der nun aussah wie der schönste, gepflegteste Golfplatz. Das frische Grün des Grases und das intensive Rot der noch nassen Dünen boten einen nie gesehenen Kontrast. Doch Dünen gibt es nicht nur in Afrika, sondern auch in Tibet, zwischen den höchsten Bergen der Erde, am Fuße des Bromo Vulkans in Indonesien, in Colorado im Great-Sand-Dunes-Nationalpark in den USA und an vielen weiteren Orten dieser Erde. Sie alle haben etwas gemeinsam: Es herrscht dort eine unvergleichliche Ruhe. Durch weltweit voranschreitende Rodung der Wälder und Überbeanspruchung der Ackerländer haben Wüsten weltweit von Jahr zu Jahr mehr an Fläche gewonnen.
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Where there is sand, nothing can live. That’s what a person might think upon first seeing the great deserts of Africa and elsewhere on earth. In the spring of 2015, I was lucky enough to become one of the few to ever witness a multiday rainfall episode over the Namib Desert. Within two weeks, grass sprang up in never-expected locations, and entire herds of springbok and oryx found, as if by divine grace, a path between the dunes of the Namib-Naukluft Park, which at this point had taken on the appearance of a most beautifully groomed golf course. The healthy green of the grass and the intense red of the still-moist dunes met the eyes with a never-before-seen contrast. However, there are dunes not only in Africa, but in Tibet among the earth’s highest mountains; at the foot of Mount Bromo in Indonesia; in Great Sand Dunes National Park in Colorado in the United States; and in many other locations around the world. All of them are governed by an incomparable stillness. Resulting from the continuous clearing of forests around the world and the overworking of farmland, the world’s deserts have been expanding from year to year.
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